Was zeichnet Rollenspiel als Hobbys und Spiel aus?

Das Rollenspiel an sich kann man sich wie eine Kombination von Impro Theater und einem Brettspiel vorstellen. Der Impro Theater Teil, weil man ohne Drehbuch eine Rolle verkörpert und sich einfach drauf einlassen muss was während dem Spiel passiert.
Der Brettspielteil, weil es eben Regeln gibt die den Rahmen vorgeben was und wie die verkörperten Charaktere auf die Welt Einfluss nehmen können.
Diese Kombination schafft damit aber, echte Emotionen zu erwecken. Wenn ein liebgewonnener Charakter während dem Spiel stirbt, lässt das echte Trauer aus. Wenn man den Oberschurken mit letzter Kraft besiegt hat, Empfindet man einen Glücksrausch. Wie auch bei einem guten Film oder Buch, nur das man hier die Geschichte selbst mitgestaltet hat.

Das kann zwar etwas einschüchternd wirken wenn man ein Regelwerk sieht das 300 Seiten umfasst, besonders verglichen mit, einem komplexen Brettspiel, das mit wenigen Seiten auskommt. Hier kann ich entwarnen das meiste in diesem Regelwerken wird nicht fürs eigentliche Spiel gebraucht. Und für gewöhnlich kann man viel auch einfach während dem Spiel selber erlernen. Die Meisten Spielleiter sind gerne bereit Neueinsteigern Starthilfe zu geben.

Auch wenn man nicht viel fürs Rollenspiel braucht <link zu anderem artikel> kann man sich richtig kreativ austoben. Wichtig hierbei ist: Das ist alles Optional, kein realistisch denkender Rollenspieler/Spielleiter wird etwas davon erwarten.

Als Spieler kann man ganz simpel beginnen und sich einen Hintergrund für den Charakter ausdenken. Wie ist er aufgewachsen, wer sind die Eltern, warum ist er jetzt auf Reisen? In Absprache mit dem Spielleiter kann das sogar soweit gehen, das man sich den ganzen Heimatort dieses Charakters ausdenken kann.
Ich habe Spieler kennen gelernt welche aus dem im Spiel erlebten, großartige Bilder gemalt haben.
Sofern die Runde Miniaturen für z.B. Kämpfe verwendet ist alleine das Bemalen dieser Figuren ein Hobby für sich.

Und legt man sich irgendwann den Mantel eines Spielleiters um, erweitern sich diese Optionen ins nahezu Unendliche.
Ich hab als Spielleiter schon Bücher über die Seefahrt gelesen, nur weil ich wusste das meine Spieler beim nächsten mal auf einem Segelschiff landen werden. Damit ich im Spiel die Situationen richtig beschreiben kann und um grundlegend zu verstehen wie Segeln funktioniert. Wie viele Themen ich als Randerscheinung vom Rollenspiel bereits gelesen hab kann ich nicht zählen, aber das Spektrum ist sehr breit gefächert.
Ich mag es den Spielern, wenn sie am Tisch einen Brief erhalten. Diesen vorher vorzubereiten und dann als echtes Objekte auszuhändigen. Ich hab schon Papier künstlich gealtert, die Ecken mit Feuer abgesengt und mit einem Text beschrieben, einfach weil mich das leuchten in den Augen der Spieler freut wenn sie so etwas in die Hände bekommen.
Man kann auch ausholen und komplett Geländeteile bauen um sie im Spiel zu verwenden.

Links ein Dorf das in Flammen steht, Rechts ein Steinbruch

Ich bin nie ein großer Künstler/Maler gewesen. Dank dem Rollenspiel hab ich entdeckt, das ich es sehr entspannend finde, einfach nur gemütlich dazu sitzen und kleine Plastik Figuren anzumalen.
Unabhängig vom eigentlichen Spiel kann man, sofern man möchte, sehr vielen anhängenden Hobbys nachgehen. Die wiederum das eigentliche Rollenspiel beeinflussen.